Als Leiharzt in der Inneren Medizin –
ein Erfahrungsbericht
Dr. Mahmood Kanu, Facharzt für Innere Medizin und Intensivmedizin aus Dinslaken, arbeitet seit 2009 für Hire a Doctor.
Er hat als Honorararzt angefangen und ist seit 2019 fest in Arbeitnehmerüberlassung angestellt.
Herr Dr. Kanu, warum sind Sie Arzt auf Zeit geworden und geblieben?
Ich war bereits Ende der 90er-Jahre als einer der ersten Ärzte im Rahmen der „Flying Docs“ in England unterwegs, um mir Geld dazu zu verdienen. Als ich dann 2008 meinen Facharzt gemacht habe, wollte ich zügig die Karriereleiter erklimmen. Ich war immer noch knapp bei Kasse und nahm deshalb zusätzlich KV- und Notarzt-Dienste an, was meine finanzielle Lage jedoch nicht wesentlich verbessert und meine Freizeit weiter reduziert hat. 2009 bin ich deshalb gänzlich in die Honorartätigkeit gewechselt.
Anfangs bestand meine Motivation darin, finanzielle Unabhängigkeit durch bessere Verdienstmöglichkeiten zu erlangen. Meine Ambitionen auf eine schnelle Karriere musste ich durch meinen kompletten Wechsel in die Honorartätigkeit jedoch an den Nagel hängen. Heute sehe ich die Vorteile als Vertretungsarzt vor allem in der Flexibilität und Autonomie sowie der teamunabhängigen Freizeitplanung.
Welche Vorteile haben Sie als Vertretungsarzt?
Bei der Arbeit an sich gibt es keine riesigen Vorteile, außer dass ich theoretisch bestimmte Aufgaben oder spontan zu besetzende Dienste ablehnen könnte. Praktisch unterstütze ich das Team aber wo es geht. Denn dafür bin ich ja schließlich da und diese Mühe wird ja auch entsprechend honoriert. Allerdings sollte man auch nicht den Eindruck erwecken „Everybody’s Darling“ zu sein.
Gibt es auch Nachteile?
Die Freizeit mit der Familie fällt der benötigten Flexibilität oft zum Opfer. Gerade bei kürzeren Einsätzen ist man viel unterwegs. Allerdings sind heutzutage auch längere Vertretungszeiträume an einem Ort möglich. Das kommt ganz darauf an, wie man sich dort präsentiert. Frei nach dem Motto: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“.
Welchen Herausforderungen begegnen Sie?
Die Herausforderungen sind eindeutig organisatorischer Natur. Die Einarbeitung in das EDV-System ist die größte Herausforderung. Im besten Fall wartet man nur zwei bis drei Tage auf sein Passwort, im schlimmsten Fall eine Woche. Dazu kommt meist, dass die Kollegen sich nicht gerade darum reißen, dich in das System einzuweisen.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Teams vor Ort?
Wenn die Einarbeitung in das EDV-System abgeschlossen ist, ist die Zusammenarbeit ganz einfach. Da ich vielfach selbstständig arbeite, ist meine Abhängigkeit vom Team sehr gering. Ich versuche natürlich, im Interesse des Auftraggebers, auf wirtschaftlich relevante Punkte zu achten und die SOPS der jeweiligen Abteilung einzuhalten. Bei einer guten Zusammenarbeit fühle ich mich automatisch als Teil des Teams – zwar etwas unverbindlicher als andere Teammitglieder, aber trotzdem als fester Bestandteil.
Wem würden Sie das Modell bzw. eine Zusammenarbeit mit Hire a Doctor empfehlen?
Ich habe mich wenige Monate nach dem Bundessozialgerichtsurteil 2019 zur Scheinselbständigkeit von Honorarärzten für eine Festanstellung bei Hire a Doctor bzw. abamedis entschieden. Ich gebe zu, dass ich anfangs sehr skeptisch war. Herr Anders musste bei mir echte Überzeugungsarbeit leisten. Im Nachhinein bin ich aber froh, eingelenkt zu haben.
Deshalb würde ich anderen interessierten Fachärztinnen und -ärzten ebenfalls eine Festanstellung empfehlen. Wer als Vertretungsarzt ausschließlich projektbezogen arbeitet, hat meines Erachtens mehr Stress und wer sich für eine Teilzeitbeschäftigung in Arbeitnehmerüberlassung und eine Festanstellung in einer Klinik entscheidet, den zerreißt es. Natürlich kann sich auch ein Assistenzarzt fest anstellen lassen, aber dann bleibt die Weiterbildung auf der Strecke.
Was unterscheidet Hire a Doctor von Mitbewerbern?
Ich war als Honorararzt bei mehreren Vermittlungsagenturen unter Vertrag. Hire a Doctor war meiner Meinung nach aber die erste Agentur, die das komplette Honorar nach einem Einsatz innerhalb weniger Tage auf mein Konto überwiesen hat. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem die Zahlungsmoral der Kliniken nicht berauschend war.
Darüber hinaus hat sich in den mehr als zehn Jahren Zusammenarbeit mit Hire a Doctor ein durchaus freundschaftliches Verhältnis entwickelt – allen voran mit Herrn Anders. Ich möchte an dieser Stelle aber dem ganzen Team für die gute Zusammenarbeit danken!
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